Das Fachpraktikum - ein Rückblick
Alle Jahre wieder starten die 4. Semestler/innen gleich nach Weihnachten ins Fachpraktikum. Nach dem Einführungspraktikum eine scheinbar andere Welt. Plötzlich ist man zu zweit verantwortlich für rund 20 Kinder. Während man in den Einführungsprakika meistens die Praxislehrperson beobachtet hat, musste man jetzt selbst an alles denken. Arbeitsaufwand? Hat sich astronomisch gesteigert. Freizeit? Was ist das?
Nein, Spass. Meiner Meinung nach war das Fachpraktikum eine wichtige und auch spannende Erfahrung, in der wir das Teamteaching auch tatsächlich kennengelernt haben. Während man im EP I und II Stunden für Unterrichtssequenzen aufgewendet habe, musste es im FP um einiges schneller gehen. Denn man hatte zwar noch immer ein «Gspändli» (mal mehr, mal weniger hilfsbereit und unterstützend), musste aber dennoch mindestens die Hälfte des Wochenpensums vorbereiten. Einige von uns haben Fachpraktikum ihre/n Praktikumspartner/in auf eine völlig andere Weise kennengelernt als es im EP I und II möglich war. Sicher könnten da einige ein Liedchen singen – denn nicht alle hatten jemanden, auf den sie sich vollkommen verlassen konnten. Sobald die Zusammenarbeit nicht gut lief, war Teamteaching eher eine Plage als eine Erleichterung.
Zurück zum eigentlichen Thema: Zum ersten Mal konnten wir in allen Fächern unterrichten. Musik, Sport, TG…die ganze Bandbreite. Dabei kam ich beispielsweise im TG an meine Grenzen bezüglich des Fasnachtskostüms. Wer nur 5 – 7 Franken pro Kind für ein Kostüm verwenden kann, ist auch materiell stark eingeschränkt. Natürlich ist dies abhängig von der Schule, doch leider ist dies die Realität. Auch die fehlende Freizeit machte sich spürbar. Wer sich zu wenig vorbereitet oder noch viel planen musste, musste oftmals bis spät abends arbeiten, um das Wochenende frei zu haben. Dabei spreche ich aus eigener Erfahrung. Mir persönlich war es lieber, nach der Schule länger zu bleiben, dafür hatte ich das ganze Wochenende frei und teilweise auch Mittwochnachmittags. Als weiterer Tipp: Arbeitsblätter und Pläne möglichst früh vorbereiten. Ich war unendlich erleichtert, musste ich nicht dauernd neue Arbeitsblätter suchen, sondern konnte – bei Bedarf – für schnellere oder langsamere Kinder separate Aufgaben finden und vorbereiten.