Rückblick über meine Stufenpraxis (1.Semester PS), Dezember 2012
von Jasmin Suter
Schon während den ganzen Sommerferien konnte ich meinen ersten Einsatz als Lehrperson kaum erwarten. Umso glücklicher war ich, als der Morgen des 18.09.2012 endlich gekommen war und ich das erste Mal vor einer Schulklasse stehen durfte. Zugegeben ein wenig nervös war ich schon, als plötzlich 18 neugierige Kinderaugen ihre Blicke auf mich richteten. Ich war jedoch dankbar, dass ich in dieser Situation nicht alleine war und ein Praxisgspändli hatte. So schnell wie die Nervosität gekommen war, verging sie auch wieder und ich kann auf eine gut gelungene erste Lektion zurückblicken oder wie es im neu gelernten Fachjargon heisst "REFLEKTIEREN".
Die Praxiseinstätze waren jeweils das Highlight der ganzen Woche. Von normalen Mathematikunterricht bis zum Schwimmen, fast alle Fächer konnte ich mindestens einmal unterrichten. Manchmal hat man Fehler gemacht, diese dann "REFLEKTIERT" und in der anderen Woche wieder verbessert oder es zu mindestens versucht. Denn oft tönt die Theorie so einfach, die Umsetzung in die Praxis jedoch nicht zwingend. Gerade beim Schwimmen habe ich festgestellt, wie schwierig es sein kann, die Aufmerksamkeit von allen Schülern zu erhalten. Denn das Wasser ist einfach immer spannender als die Lehrperson. Solche Erfahrungen fand ich rückblickend sehr wertvoll, denn am Anfang ist es wichtig, möglichst viel Unbekanntes auszuprobieren und aus den entstandenen Fehlern zu lernen. Die Phase wo wir nicht mehr ausprobieren können und alles möglichst perfekt machen müssen, kommt wahrscheinlich schneller als wir glauben.
Sehr interessant fand ich auch, wie unterschiedlich 18 9-jährige Kinder sein können. Vom kleinen Rabauken bis zum Klassenclown, alles war vertreten. Umso überraschter war ich zu Beginn, wie herzlich uns die Klasse aufgenommen hat und mit welcher Begeisterung sie während unseren Lektionen mitarbeiteten. Ich empfand es als eine enorme Bereicherung, die Kinder während den letzten drei Monaten zu begleiten und auch zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt haben.
Während dieser Zeit habe ich einige Fehler gemacht, bin daran gewachsen und habe mich auch von einer anderen Seite kennengelernt. Ich kann es kaum erwarten meine Schüler im Orientierungspraktikum wieder zusehen und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird.