Interview mit Mirjam Iten, März 2012
von Amélie Cancela
„Mirjam, als Jungmutter mit einem 4-jährigen Sohn und zusätzlich in Erwartung mit einem weiteren Kind meisterst du das Studium bis anhin mit Bravur! Wie machst du das?“
Ich hatte schon seit Jahren diesen Berufswunsch. Diesen Willen und Wunsch hat mich motiviert, trotz Kind (er war zu dieser Zeit ca. 4 Monate alt) das Teilzeit-Studium als Kindergarten / Unterstufenlehrperson zu beginnen.
Ich erhielt dabei aber riesige Unterstützung von meiner Mutter, die mir bis heute noch den Rücken stützt. Ein riesiges Glück. Dennoch muss jeder Tag organisiert werden, dass auch ja keine Windeln, kein Nuggi, keine Plüschtiere, kein Spielgruppentermin mit obligater „Krokodilservelat“ und so weiter vergessen geht. Aber das macht das Ganze spannend, auch wenn die Organisation sehr viel fordert.
„Wieso hast du dich entschieden Kindergarten/Unterstufen- Lehrperson zu werden?“
Wie schon erwähnt, hatte ich bereits von Klein auf den Wunsch, diesen Beruf zu erlernen um anschliessend auf diesem Beruf arbeiten zu dürfen. Aus diesem Grund habe ich das Gymnasium absolviert und wurde gleichzeitig mit dem Abschluss Mutter. Zuerst habe ich geglaubt, meinen Berufswunsch niederlegen zu müssen. Doch dann bin ich auf die PH Schwyz gestossen. Ein Glück.
Am Beruf gefällt mir die Arbeit mit den Kindern und die Möglichkeit sie ein Stück weit zu begleiten und ihnen etwas auf den Weg mitgeben zu dürfen. Ausserdem gefällt mir am Lehrerberuf, dass er sehr abwechslungsreich, kreativ, organisatorisch herausfordernd und verantwortungsvoll ist.
„Was bietet dir die PHZ hier in Goldau?“
Die PH Goldau bietet für berufstätige und familiäre eingebundene Menschen ein Teilzeit- und/oder Flexibelstudium. Dies ermöglicht, je nach Gelegenheit von Teilzeit/Flexibel zu Flexibel und/oder Vollzeit zu wechseln. Alle diese Möglichkeiten habe ich „ausgenutzt“ und war sehr froh darum. Dank gutem Stundenplan konnte ich das Studium innerhalb von vier Jahren absolvieren (1 Jahr davon Vollzeit und die ersten 2 Studiumsjahre innerhalb von 3 Jahren). Das Flexibelstudium für Kindergarten/Unterstufenlehrperson ist jedoch nur im ersten Jahr (Grundjahr) möglich.
„Wie sieht bei dir ein stressiger Tagesablauf aus und wie meisterst du ihn?“
Mein Tag ist durch meinen Sohn bestimmt. Er ist oberste Priorität. Der Schlaf, die Zeit zum Arbeiten für die Schule, hängt von ihm und seiner Stimmung ab. Aber es klappt irgendwie immer.
„Wie organisierst du den Alltag deines Sohnes, wenn du an der Schule bist?“
Meine Mutter, meine Schwiegermutter in Spe und meine Schwägerin in Spe unterstützen mich tatkräftig. Das erfordert viel Organisation. Aber es ist für mich schön, dass ich von der Familie so gut unterstützt werde. Dank dem, dass mein Sohn alles so gut mitmacht, klappt das auch.
„Was würdest du Müttern raten, wenn sie sich für ein Studium an der PH Schwyz entscheiden?“
Ich würde jedem dazu raten, sich für dieses Studium zu entscheiden, der den Beruf liebt und diesen ausüben möchte. Es benötigt jedoch eine grosse Organisation, damit alles unter einen Hut passt. Wenn der Wille da ist, dann ist alles möglich. Es benötigt in manchen Situationen aber auch den Mut, selber die Kräfte einzuschätzen, indem Schwerpunkte gesetzt werden.
Ich schätze an der PH in Schwyz sehr, dass man auch andere Mütter/Gleichgesinnte kennenlernt, welche in derselben Situation sind. Und wenn die Motivation auch nicht immer 100% da ist, dann soll man sich immer wieder daran erinnern, dass diese Ausbildung der Weg zum Ziel ist.
„Wie sieht es nach dem Abschluss im Juni aus, wie geht es für dich weiter?“
Nach dem langersehnten Abschluss im Juni freue ich mich so richtig, mich nochmals 3 Monate voll und ganz meinem Sohn widmen zu können, bevor ich zum zweiten Mal Mami werde. Danach freue ich mich, nochmals ein paar Monate mit meinen beiden Kindern zu geniessen und die neue Situation mit zwei Kindern kennen zu lernen bevor ich mit viel Vorfreude in den Beruf, zu Beginn durch Stellvertretung, einsteigen werde.
Ich danke dir für das Interview und wünsche dir alles Gute für die Zukunft.