Kulturaufenthalt, April 2011

von Amélie Cancela 

 

Der Kulturaufenthalt wird im Studiengang Kindergarten/Unterstufe absolviert und soll Einblick in fremde soziale Räume geben. Durch die direkte Erfahrung und authentische Begegnung mit anderen Lebenswirklichkeiten soll der Aufenthalt das Bewusstsein für andere soziale Hintergründe schärfen und die Offenheit für den Umgang mit Menschen mit anderen Bedürfnissen und aus anderen Kulturen wecken.

Der Aufenthalt dauert sechs Wochen am Stück. Besonders empfohlen werden die Mitarbeit in einer sozialen Organisation oder die Einblicknahme in vorschulische sowie schulische Institutionen, z.B. in Form eines Praktikums. Bei speziellen Projekten kann auf Antrag eine Aufteilung bewilligt werden.

Vom Aufenthalt kann (teilweise oder ganz) dispensiert werden, wer vergleichbare Vorleistungen (z.B. im Rahmen eines Gastsemesters oder eines Arbeitseinsatzes) nachweislich erbracht hat oder wer bereits im Rahmen eines anderen Studiums einen Aufenthalt absolviert hat.

Ich persönlich habe, bevor ich an die PHZ kam, ein einjähriges Praktikum am Heilpädagogischen Zentrum in Hagendorn auf einer Wohngruppe absolviert. Unsere Wohngruppe hiess damals passend „Schnägge“. Wir betreuten während fünf Tagen sieben Kinder. Meistens begleitete ein Betreuer/eine Betreuerin zwei Kinder gleichzeitig. Von morgens sieben Uhr bis abends um acht arbeitete ich mit Pausen über den Mittag oder Nachmittag dazwischen. Wir begleiteten die Kinder durch ihren Tag, d.h. wir nahmen sie morgens auf, assen mit ihnen Frühstück, brachten sie zur Schule, empfingen sie nach der Schule, um das Mittagessen einzunehmen, brachten sie am Nachmittag wieder zur Schule und brachten sie am Abend ins Bett. Die Aufgaben nebenbei waren unter anderem die Medikamentenvergabe, das Baden bzw. Waschen der Kinder, Wickeln, Förderaufgaben der Kinder beachten, Tagebuch schreiben für die Kinder, das Putzen der Wohngruppe (jeweils am Freitag) und die monatlichen Sitzungen mit dem Team.

Ich kann kaum beschreiben, wie anstrengend und gleichzeitig bereichernd ein solches Praktikum ist. Es verändert das Leben in vielerlei Hinsicht. Wer interessiert ist wieder einmal auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden, kann mir gerne noch weitere Fragen zu meinem Praktikum stellen.

 

Für weitere Informationen über den Kulturaufenthalt siehe:

http://web.phz.ch/phz/intranet/content.php?link=815929.htm